Oer-Erkenschwick. Gottesdienste sollen Veränderung bewirken, wollen sie nicht nur "spirituelles Kulturprogramm" sein. Dass dies nicht nur in Bezug auf das Individuum gilt, sondern hin und wieder auch für gemeindliche oder sogar überregionale Strukturen der Kirche, wurde bei einem Besuch von Apostel Walter Schorr, zuständig für den Arbeitsbereich Nord der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, deutlich: Er hielt in der Kirche der ehemaligen Gemeinde Oer-Erkenschwick Nord, seit Monaten fusioniert mit der in Süd, den vorerst letzten regulären Gottesdienst, setzte den langjährigen Priester Walter Mathebel in den Ruhestand und spendete einem Säugling das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Was wirklich zählt
Doch zunächst stand als unabdingbares Element eines Gottesdienstes die Predigt im Mittelpunkt, die sich um einen roten Faden aus Matthäus 6,33 rankte:
"Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen."
Anhand etlicher Beispiele, teilweise untermauert mit Belegstellen aus der Heiligen Schrift und unterstrichen durch eine Copredigt von Bischof Michael Eberle, wurde der christliche Wertekanon entfaltet und dargelegt, wie und wo Prioritäten in Lebenszielen zu setzen sind.
Sakramente
Vor der Feier des Heiligen Abendmahls spendete Apostel Schorr noch einem Säugling das Sakrament der Heiligen Versiegelung, die nach dem Verständnis der Neuapostolischen Kirche Spendung der Gabe des Heiligen Geistes bedeutet und mit der zuvor vollzogenen Spendung der Heiligen Wassertaufe zusammen die Wiedergeburt aus Wasser und Geist bildet.
Ruhestand
Am Ende des Gottesdienstes setze Walter Schorr schließlich den langjährigen Priester Walter Mathebel in den Ruhestand, da dieser die Altersgrenze erreicht hatte.
Walter Mathebel, 43 Jahre ehrenamtlicher Geistlicher der Neuapostolischen Kirche, davon 33 Jahre und damit mehr als die Hälfte seines Lebens als Priester tätig, durfte in seinem letzten Gottesdienst als aktiver Amtsträger noch einmal an den Altar treten und den Gottesdienst mit seinen Empfindungen abrunden.
Dabei dankte er insbesondere dem Gemeindechor für das musikalische "Hineintragen" in die Predigt, aber auch denen, die mit Blumenarrangements in Altarnähe optische Liebesgrüße an Gott, Gemeinde, Geistliche absetzten, ferner für das jahrelange Vertrauen während der Arbeit in der Gemeinde. Sein ideales Selbstbild in der Zeit seiner Amtstätigkeit, mit dem er immer versucht habe, sich abzugleichen, zitierte er aus einem Gedicht, das in der Bildergalerie zu diesem Artikel zu finden ist.
Der Gemeinde bleibt Priester Mathebel nicht nur als zukünftiges Mitglied in der Kirchenbank erhalten: Er wird bis auf Weiteres auch mit priesterlichem Auftrag für die Krankenseelsorge zuständig bleiben.
Standortaufgabe
Am Ende des Gottesdienstes teilte Apostel Schorr schließlich noch mit, dass die Kirche der ehemaligen Gemeinde Oer-Erkenschwick Nord, die bis dato noch im Wechsel mit der in Oer-Erkenschwick Süd für die Gottesdienste der Fusionsgemeinde Oer-Erkenschwick genutzt wurde, nicht mehr zur Verfügung steht und Gottesdienste dort grundsätzlich nicht mehr stattfinden.
Profaniert wurde die Kirche jedoch noch nicht: Da nicht auszuschließen ist, dass diese sporadisch, etwa aufgrund von Umbauarbeiten in der Kirche auf der Westerbachstraße, genutzt werden muss oder auch Sonderveranstaltungen, Kindergottesdiensten oder ähnlichem zur Verfügung stehen kann, wird dies noch zu unbestimmter Zeit gesondert vollzogen. Wir werden darüber an dieser Stelle zu gegebener Zeit berichten.
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