Marl. An ungewöhnlichem Ort kamen die Jugendlichen aus dem Bezirk Recklinghausen am 21. Oktober zu einem Gottesdienst zusammen: Außerhalb der sonst üblichen kirchlichen Räumlichkeiten konnten sie in einem Stollennachbau auf dem Gelände des Bergwerks Auguste Victoria in Marl Gemeinschaft pflegen und einmal eine etwas andere Atmosphäre genießen.
Eduard Nieland, Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Recklinghausen, hielt den Gottesdienst in durchaus vertrauter Umgebung: Lange Jahre selbst im Bergbau tätig gewesen, war die besondere Verbundenheit zum Gottesdienstort durchweg spürbar.
Die Predigt stand im Zeichen der Begriffe Hoffnung und Zuversicht sowie der Frage: Was gibt mir Halt im Leben?
Als Grundlage diente hierzu eine Textpassage aus dem Buch Sirach:
"Wer den Herrn fürchtet braucht vor nichts zu erschrecken noch zu verzagen; denn er ist unsere Zuversicht. Wohl dem, der den Herrn fürchtet! Worauf verlässt er sich? Wer ist sein Halt?" (Sirach 34,16-18)
Er zitierte hierzu zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten der Weltgeschichte - Vaclav Havel und Martin Luther:
Der ehemalige Präsident Tschechiens Vaclac Havel, der sehr viel für die deutsche Aussöhnung getan hatte, sprach, als er schon todkrank war, ein bedenkenswertes Wort der Zuversicht:
„Hoffnung ist eben nicht Optimismus. Es ist nicht die Überzeugung, dass
etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht."
Martin Luther hatte eine noch weiterreichende Hoffnung, die aus dem Glauben kam. Er schrieb in einem Gebet:
„Ich muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi wie die Sünderin. Ob ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest. Dann spricht er zum Vater: Dieses Anhängsel muss auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle deine Gebote übertreten. Vater, aber er hängt sich an mich. Was will's! Ich starb auch für ihn. Lass ihn durchschlüpfen. Das soll mein Glaube sein."
Bezirksevangelist Jör Jendral und Priester Frank Beran, hauptberuflich Bergmann, rundeten den Gottesdienst ab.
Im Anschluss daran hatten die Jugendlichen sodann noch Gelegenheit, in der Kirche Marl-Mitte bei einem Imbiss zu verweilen und Gedanken auszutauschen.
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