Marl-Sinsen / Recklinghausen-Nord. Nachdem in den letzten zwei Jahren einige Gemeindestandorte im Bezirk Recklinghausen aufgegeben und Gemeindezusammenführungen bzw. -neugründungen erfolgten, steht ein neuer Einschnitt in die Bezirkslandkarte bevor: Die Gemeinde Marl-Sinsen soll binnen Jahresfrist mit der Gemeinde Recklinghausen-Nord "fusionieren" und dort demnächst ihre neue geistliche Heimat finden.
Seelsorger fehlen
Hauptauslöser für die nunmehrigen Überlegungen, die jeweils im Kreis der kirchlichen Amtsträger und Gemeindemitglieder eingehend erörtert wurden, ist der Umstand, dass für Rainer Gutenschwager, der derzeit neben der Gemeinde Marl-Sinsen auch seit dem 1. Januar 2011 die Gemeinde Oer-Erkenschwick Nord verantwortlich leitet, kein Nachfolger für die Gemeinde Marl-Sinsen gefunden werden konnte. Eine dauerhafte Doppelbelastung sollte jedoch, so die Zusage an Rainer Gutenschwager, vermieden werden, zumal dieser hauptberuflich auf einem verantwortungsvollen und zeitintensiven Arbeitsplatz beschäftigt ist. Dazu kommt, dass erst vor wenigen Tagen Priester Friedhelm Noack in den etwas vorzeitigen Ruhestand verabschiedet wurde und die beiden verbleibenden Priester der Gemeinde in der Woche beruflich sehr ausgelastet sind.
Weitere "harte" Fakten treten hinzu
Natürlich sind dies keine Umstände, die für sich betrachtet die Aufgabe eines langjährigen Standortes rechtfertigen können.
Demgemäß wurde mit der Gemeinde offen über weitere Fakten diskutiert, die das Nachdenken über neue Strukturen transparenter machten. Fragen der Altersstruktur, der Versorgung mit Seelsorgern und Funktionsträgern wie Orgelspielern und Dirigenten, Altersaufbau der Gemeinde, der Wohnortbezug zum Kirchengebäude oder auch die Gottesdienstbesuche spielten dabei eine Rolle. Auch der Investitionsbedarf für Renovierungs-, Sanierungs- und Umbaumaßnahmen in der Zukunft wurde beleuchtet.
Szenarien
Die Faktenlage ließ schließlich drei grundsätzliche Szenarien für die Zukunft als halbwegs sinnvoll erscheinen:
Neben der Lösung "es bleibt alles, wie es ist und wir warten ab, ob positive Überraschungen eintreten" trat die, die Gemeinde kommissarisch durch ein Bezirksamt zu leiten und weiter nach einem Gemeindevorsteher zu suchen. Als letzte Variante wurde die Lösung in die Überlegungen mit einbezogen, die Gemeinde mit einer Nachbargemeinde zusammenzulegen und den dortigen Vorsteher in Kürze Marl-Sinsen mit übernehmen zu lassen - allerdings noch am bisherigen Gemeindestandort.
Evangelist Wagner wird Vorsteher für Marl-Sinsen
Diese Lösung wurde als die sinnvollste erachtet verbunden mit der Überlegung, Marl-Sinsen mit der räumlich nahe liegenden Gemeinde Recklinghausen-Nord zusammen zu führen. Ingo Wagner soll, so die Überlegung, demnächst auch Marl-Sinsen leiten und dabei die sehr wahrscheinliche Fusion der beiden Gemeinden im Fokus haben.
Nichts wird übers Knie gebrochen
Alles darf jedoch seine Weile haben, da die Gesamtsituation - Gott sei Dank, so möchte man sagen - keinen Grund zur operativen Hektik bietet sondern Gelegenheit gibt, die Zukunft vor allem der Gemeinde Marl-Sinsen mit ruhiger Hand, kühlem Kopf, aber warmem Herzen zu gestalten. Gern darf dabei natürlich gehofft werden, dass kleine oder auch große Wunder wider Erwarten den traditionsreichen Standort Marl-Sinsen erhalten lassen.
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