Herten-Westerholt. Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche, die Anwesenheit des Bezirksmännerchores und die vieler Gäste ließen heute erahnen, dass der Sonntag ein anderes Gepräge haben würde als üblich. In der Tat - die Anwesenheit von zwei aktiven und drei im Ruhestand befindlichen Bezirksältesten hatte seinen guten Grund. Bezirksältester Reinhold Schröder, seit Jahrzehnten mit der Gemeinde Herten-Westerholt verwurzelt, durfte am gestrigen Samstag sein achtzigstes Lebensjahr vollenden. Die Gemeinde schuf ihm hierzu am heutigen Sonntag einen feierlichen Rahmen.
Den Gottesdienst "zur Feier des Tages" hielt Eduard Nieland, Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Recklinghausen, begleitet von Frank Zisowski, "Amtskollege" aus dem Nachbarbezirk Gelsenkirchen. Beide Bezirke verbindet viel: Vor der letzten großen Kirchenstrukturreform bildeten sieben Gemeinden aus dem jetzigen Bezirk Gelsenkirchen und zehn aus dem jetzigen Bezirk Recklinghausen den ehemaligen Bezirk Gelsenkirchen-Buer, den Reinhold Schröder über viele Jahre verantwortlich leitete. So verwunderte es nicht, dass viele Weggefährten aus alter Zeit mit ihren guten Wünschen nach Westerholt reisten, um einige Augenblicke mit dem Gratulanten zusammen zu sein und sich auszutauschen. Hierzu bestand insbesondere nach dem Gottesdienst noch ausreichend Gelegenheit, da die gesamte Gemeinde zu einem ausgiebigen Brunch eingeladen war.
Der Gottesdienst selbst stand im Zeichen der Werke des Glaubens, die anhand eines Wortes aus dem Paulusbrief an Titus erläutert wurden:
"Lass aber auch die Unseren lernen,
sich hervorzutun mit guten
Werken, wo sie nötig sind, damit
sie kein fruchtloses Leben
führen."
Titus 3,14
Kein fruchtloses Leben... in der Rückschau lässt sich dies sicherlich vortrefflich unter das Arbeitsleben von Reinhold Schröder setzen, der neben seinen Verpflichtungen im Beruf bei den Vestischen Straßenbahnen und für die Familie über vierzig Jahre ehrenamtlich für die Neuapostolische Kirche tätig war und auf ein inhaltsreiches Leben zurückschauen darf.
Am 12. Februar 1931 geboren, verbrachte Reinhold Schröder, eines von fünf Geschwistern, seine Kindheit in der Vorkriegs- und Kriegszeit. Seine Konfirmation fand 1945 acht Tage vor Kriegsende statt - während lautes Kanonendonnern zu hören war.
Im Mai 1956 heiratete er seine Frau Elsbeth, mit der er noch das Fest der Goldenen Hochzeit erleben durfte, bevor diese im September 2008 nach langer, geduldig getragener Krankheit in die Ewigkeit ging. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor: Leane und Marion, geboren 1957 und 1962.
Nur wenige Monate nach der Hochzeit, im Dezember 1956, empfing Reinhold Schröder seinen ersten kirchlichen Amtsauftrag und wurde zum Unterdiakon ordiniert. Im Laufe der Zeit erhielt er weitere Amtsaufträge und stand als Bezirksevangelist zunächst nicht nur der Gemeinde Herten-Westerholt vor, sondern leitete auch den Bezirk Gelsenkirchen-Buer. Von dieser Doppelbelastung wurde er am Tag seiner Silberhochzeit befreit. Am 10. Mai 1981 erhielt die Gemeinde mit Manfred Wintzen (inzwischen auch schon Ruheständler) einen neuen Gemeindevorsteher.
Viele Jahre arbeitete Reinhold Schröder mit Bischof Paul Brückner und Apostel Hermann Magney zusammen, die ihn besonders prägten und ihm heute noch ein Vorbild sind.
Neben seiner Tätigkeit im heimischen Bezirk war Reinhold Schröder auch unermüdlicher Missionar im Ausland. Neben Reisen in das Land Portugal sind insbesondere unzählige Aufenthalte in Lettland zu erwähnen. Der Aufbau der dortigen Gemeinden ist wesentlich auf seine Arbeit zurück zu führen und sein Name für viele der lettischen Geschwister auch heute noch ein Begriff.
Am 22. Dezember 1996, das 65. Lebensjahr nun schon deutlich überschritten habend, versetzte Apostel Hermann Magney den langjährigen Bezirksältesten nach vierzigjähriger Amtstätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand und übergab die Verantwortung an Dieter Karlisch, der inzwischen auch schon Ruheständler ist und den Staffelstab seinerseits an Frank Zisowski weitergab.
Reinhold Schröder sei auch an dieser Stelle für seine unermüdliche Arbeit, seinen brennenden Eifer und die bewahrende Sorge um das ihm Anvertraute gedankt. Der Lohn Gottes wird ihm dafür gewiss sein - verbunden mit der Hoffnung, einen kleinen Abglanz davon als mildes Licht der Sonne im Herbst des Lebens zu erhalten.
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