Herten-Westerholt. Im Rahmen der noch bis zum Donnerstag dieser Woche laufenden Ausstellung zum demografischen Wandel fand am 7. November ein Instrumentalkonzert statt, das Besucherinnen und Besucher auf technisch und musikalisch hohem Niveau zu begeistern wusste.
Auch wenn Stephan Arnold, relativ kurzfristig mit der Bitte um einen Vortrag überrascht, nicht die größte Vorlaufzeit hatte, war dem Hörgenuss nicht anzumerken, dass lediglich drei Wochen zwischen Anfrage und Konzertabend lagen. Orgelwerke von Krebs, Böhm, Bach oder auch Buxtehude - um nur einige der Komponisten zu nennen - ließen die Pfeifen der Westerholter Orgel, aber auch zum Teil die Trommelfelle der Anwesenden erzittern.
Bei der Auswahl der Stücke hatte Stephan Arnold im Hinblick auf die Thematik der Ausstellung bewusst darauf geachtet, einen Altersquerschnitt der Komponisten zum Zeitpunkt der Vertonung zu schaffen. So fanden sich in der Vortragsliteratur Werke aus der Jugendzeit, aber auch solche aus reiferer Schaffensperiode.
Besonders beeindruckte die Choralpartitia "Ach wie nichtig, ach wie flüchtig" von Georg Böhm: In immer neuen Variationen brannte sich der schlichte Choral in die Ohren ein.
Einen völlig anderen Charakter hatte demgegenüber der Vortrag von zwei Präludien und Fugen aus "Ariadne Musica" von Johann Caspar Ferdinand Fischer, verbunden mit einem beachtlichen Pedal-Solo zu Beginn des Werks.
Fehlerfrei und beinahe zum Mitsingen animierend dann der bekannte Bach-Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme": Ein zeitloser, virtuoser Knüller, ein Ohrwurm klassischer Musik.
Nicht weniger beeindruckend wurden die zur Auflockerung vorgetragenen weiteren Werke von Johann Sebastian Bach (Sonate Nr. 6 E-dur BWV 1035 für Flöte und basso continuo) und Georg Friedrich Händel (Sonate Nr. 3 h-moll für Flöte und basso continuo) in die Gehörgänge gespült und setzten sich dort fest: Faszinierend, mit welcher Leichtigkeit Meike Krusekopf auch die aberwitzigsten Läufe aus der Querflöte herauszauberte, ohne sich dabei einen Knoten in die Finger zu spielen. Beeindruckend, wie Dörthe Krusekopf bei diesen um sie herumzuckenden Klangkaskaden die Ruhe behielt und am Cello millimetergenau die Bassspur im Kirchenschiff verlegte.
Der Abend klang aus mit einem nahezu übermütig klingendem Werk von Lefébure-Wely: Mit seinem beschwingt-fröhlichen Satz "Sortie" führte er eine neue Art der Kirchenmusik ein, die volkstümliche Themen wie Can-can oder gar Elemente der Salonmusik und Operette mit dem Stil der Französischen Romantik verband.
Eduard Nieland, der die Gäste begrüßte und verabschiedete, stellte heraus, dass Sing- und Spielfreude entsprechend einer Aussage Jesajas unzertrennbar zu einem freudigen Glauben gehöre:
"Der Herr hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des Herrn!"
(Jesaja 38, 20)
Zugleich bat er die Anwesenden nach einer kurzen Darstellung des Neuapostolischen Sozial- und Bildungswerkes (SBW) um eine Spende.
Schade, dass nur recht wenig Zuhörer dieses außerordentliche Konzert besucht hatten. Der Begeisterung tat dies jedoch keinen Abbruch: "Standing Ovations" am Ende waren unausweichlich, verdient. Allen Künstlern nochmals ein "Danke!" auch an dieser Stelle!
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