An einem Wochenende, von dem die Meteorologen sagen, dass es das kälteste Wochenende in einem Juni seit Jahrzehnten ist, macht sich eine Gruppe aus 12 Konfirmandinnen und Konfirmanden mit vier Begleitern aus dem Bezirk Recklinghausen auf, um im maleri¬schen Nideggen in der Nordeifel eine Freizeit zu verbringen.
Konfirmandenfreizeit 2009LagebesprechungUnterrichtEs wird umgeräumt...Gute Aussichten...
Der frische Wind in der Frühe des 5. Juni 2009 und die nicht gerade sommerlichen Temperaturen auf dem Bahnsteig in Recklinghausen bringen es nicht fertig, der Gruppe, in der es sofort mit einer herzlichen Kommunikation untereinander klappt, die Laune zu vermiesen. In heiterer Stimmung geht es in den Regionalexpress und die Bedeutung des Wortes „Orientierung“, das sich wie ein roter Faden durch die Freizeit ziehen sollte, war sofort augenfällig, denn Platzkarten gibt es nicht.
Nach mehrstündiger Bahnfahrt meldet sich der knurrende Magen. In Düren wird ein längerer Aufenthalt gemacht und immer, wenn junge Menschen an einen unbekannten Ort kommen, orientieren sie sich sehr sicher auch ohne Navigationssystem am Logo einer amerikanischen Fastfootkette. So auch hier. Sei´s drum, den Begleitern schmecken die Chickennuggets vorzüglich.
Auf dem Bahnsteig in Nideggen stehend zeigt sich der Gruppe hoch auf dem Hügel die imposante Burg Nideggen und nicht weit davon entfernt, so verkündet BE Mochalski, befindet sich die Jugendherberge. Spontan bricht angesichts des drohenden Aufstiegs mitsamt dem Gepäck einigen der Schweiß aus. Plötzlich macht sich Erleichterung breit: Ein Gepäcktaxi kommt und der Aufstieg scheint nun ein schöner Spaziergang zu werden. Wie war das mit der „Orientierung“? Pr. Bautsch und BE Mochalski, die schon vor zwei Jahren mit einer Konfirmandengruppe hier waren, kennen den Weg zur Jugendherberge. Dass wir einige Wege wieder zurückgehen müssen, weil sie in die falsche Richtung führen, dient laut Aussage der beiden Begleiter nur dazu, die reizvolle Umgebung, Flora und Fauna der Eifel, näher kennenzulernen.
Endlich da! Um 14.30 Uhr: Kurze Besprechung über den weiteren Verlauf des Tages, Einteilung des Ordnungsdienstes, Betten beziehen (bei dem Einen oder Anderen der Gaudi schlechthin) und kennenlernen der Jugendherberge samt Umgebung. Vor dem Abendessen muss sich die Gruppe bei einigen kommunikativen Spielen Bewegung verschaffen und die Namen derer lernen, die man bisher mit „Hallo, du da“ angesprochen hat.
Und nun wird es wirklich sportlich. In einem Orientierungslauf gilt es in drei Gruppen nach der Wanderkarte einen Parcours abzulaufen, auf dem BE Mochalski zuvor an drei Punkten, die auf der Wanderkarte markiert sind, Codewörter hinterlegt hat. (Deshalb war er am Nachmittag vermisst worden und erschien dann vor dem Abendessen, ziemlich verschwitzt, wieder an der Jugendherberge). Das ist ein tolles Erleben! Bergauf, bergab, Tempo machen, auf die Karte schauen, einen fußlahmen Mitstreiter tragen, sich orientieren, über den richtigen Weg diskutieren, die Natur genießen …
So war aus Morgen und Abend der erste Tag. Nach dem gemeinsamen Abschlussgebet um 22.00 Uhr sind alle müde in die Betten gefallen. Oder nicht? An dieser Stelle wird geschwiegen.
Alle gehen ausgeschlafen in den Samstag und sind pünktlich zum Frühstück da. Dieser Tag steht ganz unter dem Zeichen der Bildung, also: Konfirmandenunterricht. Es geht um ein aktuelles Thema: Orientierung im Leben; der Heilige Geist gibt uns Orientierung. Beim Ansehen der Präsentation „Der Zug des Lebens“ wird es ganz still und jeder wirkt sehr nachdenklich.
Noch mehr Bildung! Wohl dem, der regenfeste Kleidung oder einen Regenschirm besitzt, denn der Weg zur Burg, in der wir zu einer Burgbesichtigung angemeldet sind, muss im strömenden Regen zurückgelegt werden. Dann bekommen wir erklärt, wie das mit dem Ritter Fips (ich weiß nicht mehr genau, ob der so hieß) damals so war. Das Burgverlies wirkt nicht geraden einladend. Im Gerichtssaal erklärt uns die Fremdenführerin, mit welchen subtilen Instrumenten wie Nagelstuhl, Daumenschrauben etc. damals Geständnisse erpresst wurden. Viele der heute gebräuchlichen Ausdrücke, wie zum Beispiel „Schlitzohr“ sind auf damalige Methoden zurückzuführen. Einem Betrüger riss man zur Strafe einfach den Ring aus dem Ohr, daher „Schlitzohr“.
Die nach der Burgbesichtigung geplante Stadtrallye fällt leider „ins Wasser“. Dafür gehen wir in ein Cafe und essen ein Stück Kuchen und ein großes Eis mit Sahne.
Wenig später treffen wir wieder in der Jugendherberge ein. Für den Abend ist Grillen angesagt. Obwohl es kühl ist und sich das Wetter nicht gerade freundlich gibt, laben sich alle am Grill in hervorragender Stimmung. So klingt der Abend aus, mit einigen Liedern zur Laute (Gitarre), die Hirte Gauert zu bedienen weiß.
So war aus Morgen und Abend der zweite Tag. Nach dem gemeinsamen Abschlussgebet … (siehe oben).
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen wird unser Tagesraum für den Gottesdienst hergerichtet.
Im Gottesdienst greift BE Mochalski den Orientierungslauf von Freitag auf, bei dem es darauf ankam, in der Gruppe mit Hilfe der Karte als Orientierungsmittel die Ziele anzulaufen. Daraus ergeben sich treffliche Bezüge für unser Glaubensleben, so z.B. die Aussage Jesu, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben sei, und niemand zum Vater komme, als durch ihn. Stetige Orientierung auf unserem Lebensweg ist unerlässlich, um an das Glaubensziel zu kommen.
Nach dem Mittagessen treffen wir uns zum Abschlussgespräch, um das Erlebte zu reflektieren. Unisono kommt zum Ausdruck: „Schade, das wir gleich wieder abreisen müssen. Können wir das noch einmal wiederholen?“
Das Gepäcktaxi kommt und dem Orientierungssinn der Betreuer folgend geht es zum Bahnhof Nideggen. Manche Anekdoten und Erlebnisse werden während der Heimfahrt ausgetauscht. Von Müdigkeit keine Spur (was den Betreuern ein immer bleibendes Rätsel sein wird). In ausgelassener Fröhlichkeit werden die letzten Kilometer zurückgelegt, während ein Betreuer, dessen Namen wir hier nicht nennen wollen, seit geraumer Zeit in einen tiefen Schlummer gefallen ist. Ein Lächeln liegt auf seinen Zügen, wohl ein Zeichen dafür, dass es ihm auch gefallen hat.
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.