"Geht es auch durch Sturm und Wetter…" – dieses Lied hatte am 18. Januar wohl so mancher Gottesdienstbesucher auf dem Weg zur Kirche im Sinn...
...denn bei orkanartigem Sturm war es nicht ganz ungefährlich, sich auf den Weg zur Kirche in Marl-Hamm zu machen.
Apostel Christian Schwerdtfeger, der seinen Besuch angekündigt hatte, musste dabei den weitesten Weg auf sich nehmen, konnte dann aber doch überpünktlich an der Kirche eintreffen – man munkelte augenzwinkernd, dank starkem Rückenwind.
Der Sturm um das Gotteshaus war an diesem Abend nicht das einzige, was den Abend zu einem denkwürdigen Ereignis werden ließ.
Eine weitere Besonderheit war es, dass die ursprüngliche Planung, diesen Gottesdienst in Marl-Brassert stattfinden zu lassen, kurzfristig geändert werden musste, da die dortige Kirche aufgrund eines möglichen Baumangels an der Dachkonstruktion für längere Zeit vorsorglich geschlossen bleibt. So fügte es sich, dass die Gemeinde Marl-Brassert kurzentschlossen nach Marl-Hamm eingeladen wurde – und das gleich aus zwei weiteren Gründen: Zum einen ist dort genügend Platz vorhanden, zum anderen war es ja vorgesehen, dass Priester Detlef Kwasny aus der gastgebenden Gemeinde neuer Vorsteher in Marl-Brassert werden sollte.
Apostel Schwerdtfeger hielt den Gottesdienst nach einem Gedanken aus dem ersten Korintherbrief, in dem es in Kapitel 10 Vers 12 heißt:
"Darum, wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle."
Er führte aus, dass es Paulus darum gegangen sei, vor zu viel Selbstsicherheit zu warnen, vor einer letztlich falschen Sicherheit, wenn sie sich nicht auch auf Gott gründe. Diese Warnung sei auch heute hochaktuell, da der Mensch dazu neige, sich selbst in seinen Möglichkeiten zu überschätzen und Gott gleichzeitig aus seinem Leben auszublenden. Er führte zur Verdeutlichung etliche Beispiele aus der Heiligen Schrift an. Besonders plakativ wurde dabei die Zeit Noah´s herausgestellt, der zur Zeit des Bauens an der Arche sicherlich nicht unangefeindet blieb, sondern vielmehr zum Spielball des Gespötts seines Umfeldes wurde. Dass diese sich letztlich in falscher Sicherheit wähnten, habe die weitere Entwicklung gezeigt. Noah, der auf Gott vertraute und sich dort sicher fühlte, wurde letztlich gerettet.
Ein weiterer denkwürdiger Punkt waren die Gäste, die Apostel Schwerdtfeger "im Gepäck" hatte: So war Bischof Hans-Joachim Schwerdtfeger ebenfalls eingeladen – in Marl-Hamm wahrlich kein Unbekannter, da er in dieser Gemeinde lange Zeit als Vorsteher tätig war und gewissermaßen an alter Wirkungsstätte ein "Heimspiel" hatte.
Eingeladen war auch Dieter Karlisch, Bezirksältester im Bezirk Gelsenkirchen. Er war sichtlich bewegt darüber, noch einmal in einem Gottesdienst in einer Gemeinde anwesend sein zu dürfen, die vor der Umstrukturierung der Kirchenbezirke (Herbst 2005) noch zu dem von ihm betreuten (und jetzt aufgelösten) Bezirk Gelsenkirchen-Buer gehörte.
Denkwürdig war dann auch der zunächst letzte Predigtbeitrag von Bezirksevangelist Hans-Günther Zawada, der in diesem Gottesdienst von der Beauftragung als Vorsteher der Gemeinde Marl-Brassert entbunden werden sollte, um sich ganz den Aufgaben im Bezirk Gelsenkirchen widmen zu können.
Dieser Wechsel wurde dann auch, wie bereits vorangekündigt, vollzogen: Detlef Kwasny wurde am Ende des Gottesdienstes damit beauftragt, der Gemeinde Marl-Brassert ab sofort als Vorsteher voran zu gehen.
Nach der Beauftragung wurde der neue Vorsteher von seinem Vorvorvorgänger, Priester von Fintel, mit rührenden Worten in der Mitte der neuen Gemeinde willkommen geheißen - ein Moment, in dem sich so mancher heimlich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatte die gesamte Gemeinde noch Gelegenheit, sich vom alten Vorsteher zu verabschieden und "den Neuen" zu begrüßen.
So endete ein denkwürdiger Abend, den man ohne weiteres unter den Liedervers stellen kann:
Im Sturmwind tatest du dich kund;
Dein Zeugnis heiligte den Bund
Der Schar, die freudig glaubte.
(Aus: GB 84 Vers 2)
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